Fahreignung in der Neuropsychologie - von der Theorie zur Praxis

1. Untersuchung und Befundung der Fahreignung in der Neuropsychologie (8 UE)

PD Dr. rer. nat. Alexander Brunnauer

Ziele:

Klinische NeuropsychologInnen sind im Rahmen ihrer Tätigkeit oftmals mit Fragen der Fahrsicherheit/Fahreignung ihrer Patienten konfrontiert. Das Seminar vermittelt Basiswissen zu Fragen der Untersuchung und Beurteilung der Fahreignung bei Patienten mit neuropsychologischen Beeinträchtigungen.

Inhalte des Seminars:

• Epidemiologie - Krankheit, Medikamente und Kraftverkehr
• Rechtliche Rahmenbedingungen
• (Neuropsychologische) Modellvorstellungen der Fahrtätigkeit
• Untersuchungsmethoden - Leistungsuntersuchung, Fahrverhaltensbeobachtung
• Beurteilung der Fahreignung neuropsychiatrischer Erkrankungen in Anlehnung an die  Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung

Literaturempfehlung:

• Gräcmann N, Albrecht M (2022) Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung. Bundesanstalt für Straßenwesen. Bergisch Gladbach. Stand 01. Juni 2022
• Brunnauer A, Graw M, Laux G (Hrsg.) (2025) Fahreignung bei psychischen Erkrankungen. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin
• Niemann H, Hartje W (2016) Fahreignung bei neurologischen Erkrankungen. Hogrefe Verlag, Göttingen
• Schubert W, Huetten M, Reimann C, Graw M, Schneider W, Stephan E (2018). Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung. Kommentar. 3. Auflage. Bonn: Kirschbaum Verlag

Stimmen unserer Teilnehmer:innen:

„Eine sehr wertvolle Fortbildung für die Praxis! Das Fach- und Praxiswissen von Herrn Brunnauer war sehr hilfreich für das Verständnis dieses komplexen Themas. Es war schön, dass die Teilnehmer sich aktiv einbringen konnten und alle Fragen differenziert beantwortet wurden.“

„Das Seminar hat sehr geholfen, das komplexe Thema greifbar zu machen. Ich habe einige hilfreiche und konkrete Anleitungen für die Praxis bekommen. Eins der besten Seminare, die ich bisher besucht habe. Danke!“

„Die Veranstaltung war sehr hilfreich und der Dozent sehr gut. Sein Vortragsstil erlaubte sehr gute vertiefende Diskussionen und dadurch konnte ich von dem Seminar viel mitnehmen. An alle die sich einen Überblick und eine sehr gute Vertiefung in die Thematik verschaffen wollen, kann ich das Seminar herzlich empfehlen!“

Zur Person: PD Dr. rer. nat. Alexander Brunnauer ist seit mehr als. 30 Jahren in der Klinischen Neuropsychologe in der Psychiatrie/Neurologie tätig. Abteilungsleiter des Kompetenzzentrum für Neuropsychologie am kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn sowie der Arbeits- und Forschungsgruppe Fahreignung an der Psychiatrischen Klinik der LMU München. Ein klinischer Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Fahreignung unter Psychopharmakotherapie. Lehrbeauftragter an der LMU München, Dozententätigkeit bei der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), der Berliner Ärztekammer (BÄK) sowie den Fortbildungsakademien neuroraum und neuropsy. Sprecher des AK Fahreignung der GNP sowie im erweiterten Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM). Zudem ist er im Expertenausschuss "Begutachtung der Fahreignung" der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) tätig.

2. Fahreignung bei psychischen und neurologischen Erkrankungen  (4 UE)

M.Sc. Daniel Schlüter und PD Dr. Max Töpper

Inhalt:  In diesem Kurs geht es um medizinische und psychologische, kognitive und nicht-kognitive Aspekte der Fahreignung bei verschiedenen psychischen und neurologischen Erkrankungen. Ausgehend von den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung und unter Berücksichtigung aktueller empirischer Evidenz, wird dabei den Fragen nachgegangen, ob und unter welchen Voraussetzungen das Autofahren im Alter, bei Demenz, nach Schlaganfall oder anderen neurologischen (z.B. Parkinson) oder psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie oder Depression) noch möglich ist. Der Kurs umfasst Vorträge, Diskussionen, Fallbeispiele und Gruppenarbeit. Teil der Veranstaltung wird unter anderem auch die Vorstellung eines Screening-Verfahrens zu einer Fahrtauglichkeits-Ersteinschätzung von Kraftfahrer*innen im höheren Lebensalter sein.

Literaturempfehlung:

Laux, G. (Ed.). 2019. Fahreignung bei psychischen Erkrankungen: Verkehrsmedizin und Verkehrspsychologie. MWV.

Falkenstein, M., & Karthaus, M. 2017. Fahreignung im höheren Lebensalter. Sensibilisieren–Erfassen–Fördern. Stuttgart. Kohlhammer.

Gräcmann, N., & Albrecht, M. 2022. Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung. Stand: 01.06. 2022. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen. Unterreihe Mensch und Sicherheit, (115).

Zur Person: Daniel Schlüter ist Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Altern und kognitive Neurowissenschaften“ der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bielefeld. Im Rahmen seiner forscherischen Tätigkeit befasst sich Herr Schlüter mit dem Themengebiet der Fahreignung und Fahrtauglichkeit sowie mit der Neurostimulation bei psychischen Erkrankungen.

PD Dr. Max Töpper ist habilitierter Diplom-Psychologe, Klinischer Neuropsychologie (KNP-GNP) und Sportneuropsychologie (GSNP). Er ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP), stellvertretender Leiter des GNP-Arbeitskreises „Fahreignung“ und leitet in der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums OWL die Arbeitsgruppe „Altern und kognitive Neurowissenschaften“, wo er sich wissenschaftlich intensiv mit den Themenbereichen, Altern, Demenz und Fahreignung beschäftigt.

3. Fahreignung und Fahrzeuganpassungen bei homonymen Gesichtsfeldausfällen (4 UE)

Frank Sodermanns

Inhalt: Fahreignung und Fahrzeuganpassungen bei homonymen Gesichtsfeldausfällen - Voraussetzungen für das selbstständige Führen eines PKW.

Nach rund 30 Jahren Erfahrung im Fahrzeugumbau kann Frank Sodermanns auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Auch bei Gesichtsfeldausfällen ist inzwischen vieles möglich, denn rund 25 % aller Betroffenen können (wieder) selbstständig Auto fahren. Wichtig ist, die gesetzlichen Vorgaben wie die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) sowie die Anforderungen aus medizinischen und technischen Gutachten zu erfüllen. Zu den Umbaulösungen gehören beispielsweise Kameras, Totwinkelassistenten und angepasste Spiegel, sowohl innen als auch außen. Grundlage ist immer eine individuelle Bedarfsanalyse sowie eine Probefahrt im umgebauten Fahrschulfahrzeug. Bei diesem Workshop werden wir auch direkt am Seminarort mit dem Fahrzeug arbeiten!

Literaturempfehlung:

Eine Infoseite mit Videos finden Sie auf der Website der Firma Automobile Sodermanns:
https://www.reha-mobilitaetszentrum-nrw.de/fahrzeugumbau/krankheitsbilder/autofahren-mit-eingeschraenktem-sichtfeld/ ​

Zur Person: Frank Sodermanns, seit 1996 Entwickler und Hersteller von individuellen Fahrzeugumbauten aller Art. Reha-Mobilitätszentrum-NRW, Fahrzeugumbauten für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Sachverständiger für Fahrzeugtechnik & Mobilitätshilfen für Menschen mit Behinderung im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e.V. (BDSF). RehaKIND-Fachberater. Mitglied im Verband Deutsche Interessengemeinschaft für Verkehrsunfallopfer (DIVO). Vorstandsvorsitzender im Verband der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen (VFMP).

Weitere Seminare zur Kursreihe "Fahreignung":

• 11.12.2025 – Online-Format - Fahrtauglichkeit - Die Rolle von Persönlichkeit und Fahrsimulation für die Fahrsicherheit mit Dr. rer. nat. M.Sc. Kim Austerschmidt https://www.neuroraum.de/seminare/#/de/classes/view/545