Berufliche Rehabilitation - Soziale und berufliche Teilhabe nach erworbenen Hirnschädigungen

Inhalt  -  Rechtliche Rahmenbedingungen und sozialrechtliche Ansprüche: Menschen, die mit einer Hirnschädigung leben (lernen) müssen, haben in unserem Sozialsystem bestimmte Ansprüche gegenüber dem Staat, den Sozialversicherungsträgern und der Gesellschaft im Allgemeinen. Dabei hängt es in hohem Maße davon ab, welcher Sozialversicherungsträger für den Einzelnen zuständig ist. Auch wenn das Sozialgesetzbuch vorgibt, dass die einzelnen Träger das in Kooperation miteinander herausfinden müssen, bedarf es von Seiten der Betroffenen (oder deren Angehörigen) Eigeninitiative und Kenntnisse des Systems, um ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.

Diese Fortbildung dient dazu, die rechtlichen Rahmenbedingungen unserer Arbeit als NeuropsychologInnen, die Rechte der PatientInnen, die sich aus den einzelnen Gesetzten (hier insbes. dem Sozialgesetzbuch) ergeben, darzustellen und anhand konkreter Fallbeispiele der DozentInnen und gerne auch der TeilnehmerInnen zu diskutieren. Themen werden sein:

-  krank oder behindert - welche Rechte ergeben sich daraus?

-  das SGB IX Bundesteilhabegesetz - was ist möglich, um die Reintegration (= Teilhabe) zu verbessern? Wer hat Anspruch darauf?

-  Schwerbehinderung - ein sozialrechtlicher Begriff - keine Beschreibung eines Zustandes!

-  die großen Player in Akutbehandlung, Rehabilitation und ambulanter Therapie: Krankenkassen, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften/Unfallversicherungen - aber auch: private Haftpflicht- und Unfallversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und deren Dienstleister   (Beispiel  u.a.: Long-Covid-PatientInnen)

-  berufliche Teilhabe - immer nur Werkstatt für Menschen mit Behinderungen oder auch andere Möglichkeiten (von der Wiedereingliederung zur geschützten Beschäftigung): Exkurs: schulische Teilhabe und Inklusiondie Frage der Prognose aus Sicht der Neuropsychologie (welche Faktoren  spielen eine Rolle?)

-  was ist mit sozialer Teilhabe gemeint?

-  Themen, die von den TeilnehmerInnen eingebracht werden.

Ausgewählte Literatur: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR): Rehabilitation und Teilhabe - Ein Wegweiser (Juni 2022): https://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste/_publikationen/reha_grundlagen/pdfs/WegweiserHandbuch2020.RZweb.pdf 

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS): Ratgeber für Menschen mit Behinderungen (Januar 2021): https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Broschueren/a712-ratgeber-fuer-menschen-mit-behinderungen.html

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS): Versorgungsmedizinverordnung (Mai 2020): https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/k710-versorgungsmed-verordnung.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Sozialgesetzbuch Neuntes Buch – Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9_2018/

Zu den Personen:  Dipl.-Psych. Ralf Heindorf arbeitet seit 25 Jahren als klinischer Neuropsychologe zunächst in der stationären Rehabilitation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Seit sieben Jahren in der ambulanten Neuropsychologie einer Privatpraxis. Er ist klinischer Neuropsychologe GNP, als Psychotherapeut approbiert und als neuropsychologischer Sachverständiger tätig.

Dipl.-Psych. Dorothea Mielke arbeitet seit etwa 20 Jahren als klinische Neuropsychologín in der stationären und teilstationären Rehabilitation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sowie zwischenzeitlich in der beruflichen Integration für Menschen mit psychischen Störungen (BTZ). Sie ist Klinische Neuropsychologin GNP und Psychologische Psychotherapeutin.